Inhalt: Argumente und praktische Beispiele für eine einfühlsame Erziehung, mit der heutige Eltern wertvolle Pionierarbeit leisten. Seit über zehn Jahren verunsichert die "Tyrannendebatte" viele Eltern. Damals erschien Michael Winterhoffs Bestseller "Warum unsere Kinder Tyrannen werden ..." (BP 08/262). Dramatische Einzelfälle, die sich bei Therapeuten naturgemäß sammeln, wurden darin als Indiz für das generelle Versagen einer bedürfnisorientierten Erziehung interpretiert. Julia Dibbern, Journalistin, Mutter und Verfechterin einer bedürfnisorientierten Erziehung, legt dar, warum gerade diese einfühlsame Art des Umgangs mit Kindern gesellschafts- und zukunftstauglich ist, und stützt sich dabei sowohl auf Erfahrungen als auch auf Studien. Sie warnt davor, jedes herausfordernde Verhalten als pathologisches Symptom zu deuten. Gegen die entwicklungspsychologischen Thesen des von ihr pauschal als reaktionär abgelehnten Michael Winterhoff argumentiert sie eher auf soziologischer Ebene. Damit lässt sie - anders als etwa Bergmann ("Warum unsere Kinder ein Glück sind", BP/mp 09/530) und Juul - einige Fehleinschätzungen der kindlichen Psyche, die in der modernen Erziehung vielen Eltern Probleme bereiten und die Rufe nach einer Rückkehr zu alten Mustern begünstigen, weitgehend unbearbeitet. Auf die Gefahr, "'Freiheit' mit 'Grenzenlosigkeit' zu verwechseln" (S.122), geht sie allerdings ausführlich ein. Insgesamt als praxisorientierte, leichtfüßige Ermutigung für eine Elterngeneration, die noch weitgehend Neuland beschreitet, ab mittleren Beständen auf jeden Fall empfehlenswert! Schlagworte:Kindererziehung Systematik: Pä 2.1 Umfang: 174 S. Standort: Erdgeschoss + Pä 2.1 Dibb ISBN: 978-3-466-31092-0
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